Am vergangenen Wochenende machten sich mehrere SCHa-Segler auf den Weg zum schönen Rursee. Im Herbst hatte es dort einen Felsabgang gegeben, die Straße war seitdem gesperrt und lange Zeit wusste man nicht, ob man die Regatta ausrichten könne oder nicht. Etwa vier Wochen vorher bekamen die Vereine eine Ausnahmegenehmigung für die Anreise am Donnerstag. Hier gab es einen forstwirtschaftlichen Weg zum Aachener Bootsclub. Ab Freitag Mittag wurde sogar die Straße bis Montag in der Frühe geöffnet. Da die Kieler aber seit dem Herbst ein Coaching am Rursee für Freitag geplant hatten, führte der Weg durch den Wald. Leider nicht überall optimal ausgeschildert, fanden wir am Ende den Weg zum See.

Ähnlich wie bei uns an der Kemnade wurde das Coaching am Freitag vor der Regatta von Oliver und Katja durchgeführt, so dass sich die Segler auf die Regatta optimal vorbereiten konnten. Martin, Benni, Julian nahmen daran teil. Wir haben versucht, möglichst viel Zeit auf dem Wasser zu verbringen und haben am Samstag Morgen die gedrehten Videos analysiert. Leider musste Benni am Samstag aus persönlichen Gründen kurzfristig abreisen, Julian konnte aber mit Christian einen guten und einheimischen Ersatz finden. Martin hatte Jakob, der bei den Hattinger Segeltagen mit dem 470er teilgenommen hatte, vermittelt bekommen. Mirco ging mit Wolfgang, Katja´s Vater, an den Start und Oliver und Katja segelten gemeinsam. Somit war der SCHa auf vier Kielzugvögel vertreten.

Am Samstag Mittag ging es pünktlich aufs Wasser. Der Rursee ist jedes Mal wieder ein Erlebnis. Dieses Mal verlief der Kurs von dem einem Arm in einen anderen Arm, vorbei an dem sogenannten „Kermeter“, einem Felsvorsprung, der zum Glück als Untiefe ausgetonnt worden war. Geplant waren zwei, maximal drei Wettfahrten für Samstag. Nach zwei Wettfahrten waren alle bereits ziemlich k.o. Die erste Wettfahrt dauerte für die ersten Segler eine Stunde. Nachdem wir aber schon lange bei den warmen Temperaturen vor dem ersten Start auf dem Wasser und andere Bootsklassen mit am Start waren, verließ uns nach und nach die Konzentration. Und verstehen muss man den See nicht. In Worten wiedergeben kann man das auch nicht, wie man teilweise an den Felswänden entlang einen Zieher mitnehmen konnte. Total unverständlich. Aber Mirco und Wolfgang machten dies kontinuierlich ziemlich perfekt und wurden in den ersten beiden Wettfahrten jeweils Zweiter. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, waren wir der festen Überzeugung, dass uns der Wettfahrtleiter nach der zweiten Wettfahrt, die ca. 50 Minuten dauerte, in den Hafen schicken würde. Weit gefehlt. Es sollte noch eine dritte Wettfahrt folgen. Aber der Wettfahrtleiter hatte ein Einsehen und wir konnten sehen, wie der Wettfahrtleiter die Leetonne luvwärts verholte und den Parcours kleiner und damit schneller machte. Die Startlinie lag abermals ziemlich schlecht, so dass man diese von luvwärts des Startschiffes bis hin zur Starttonne abfahren musste, weil man sonst nicht über die Linie gekommen wäre. Wir, Oliver und Katja, sind allerdings ziemlich gut aus der Situation herausgekommen und lagen kurzzeitig in Führung. Schnell entstanden Kämpfe mit dem bis dato Führenden. Bevor wir am Kermeter vorbeikamen, war er auch schon wieder an uns dran. Da hatte Katja Oliver bereits mitgeteilt, dass auch die Luvtonne leewärts verholt sei. Dieser meldete kurz zurück, danke für die Info. Wann wollen wir denn wenden? Erst, wenn Manni (der erste) rumgeht. Sonst legt er sich auf uns drauf und deckt uns ab. Obwohl Manni nicht gewendet hat, kam die Ansage auf dem Next Generation Wende. Und wir kamen super gut schon zur Luvtonne. Wo fuhr Manni denn hin? Welches Ziel? Uns wurde so langsam klar, dass Manni die Tonne nicht registriert hatte. Aber auch die anderen Kieler haben diese gut verfehlt und das Feld mischte sich ein wenig durch. Wir hatten die Führung wieder. Allerdings war er auf der nächsten Kreuz wieder an uns dran. Bis wir den richtigen Punkt für die „Felswand“ hatten und Manni auf das andere Ufer zufuhr. Nun konnten sich die anderen Segler untereinander ärgern und wir konnten diese Wettfahrt sicher ins Ziel retten. Wobei man am Rursee nie sicher sein kann.

Fertig  für Samstag. Duschen, leckeres Essen und kühle Getränke bereiteten uns einen tollen Abend. Und dann gab es noch den legendären Printenwurf. Jeder Teilnehmer erhält echte Aachener Printen und das vom Sportwart des ABC geworfen.

Morgens nach einem geselligen Frühstück ging es wieder aufs Wasser, aber der Wind hatte eine unglückliche Windrichtung, ähnlich wie, wenn er an der Kemnade über den Berg kommt. Erst gar kein Wind, dann heftige Böen, mal von rechts, mal von links. Die Dyas Klasse hatte zwei Startversuche, der erste wurde wegen achterlichem Wind am Startschiff abgebrochen, der zweite lief durch, dann wurde aber wegen zu unterschiedlichen Bedingungen, diese Wettfahrt abgebrochen und die Wettfahrtserie wurde für alle beendet.

Danke an den ABC für das Ausrichten der Regatta und dass die Kieler seit 50 Jahren zu euch kommen dürfen, danke an den SCJ für die Beherbergung, danke an alle, die dort waren und mitgemacht und zu diesem schönen Wochenende beigetragen haben.

Achso, Ergebnisse: Mirco ist mit Wolfgang Vize-Landesmeister geworden, Oliver und Katja haben den Dritten Platz auf dem Treppchen errungen, Martin mit Jakob sind Vierte geworden und Julian, bei seiner ersten Kielerregatta als Steuermann,  durfte mit Christian auf Platz Sieben landen. Ein tolles Ergebnis für unseren Club!

Martin berichtet über das Wochenende am Rursee:

In diesem Jahr gab es für die am Donnertag anreisenden Gespanne eine Herausforderung, denn die „Uferstraße“ zum ABC dem ausrichtenden Club, war noch wegen Sicherungsarbeiten gesperrt, so das wir über Schmitt und Klaus durch den Wald anreisen mussten. Auf dem Waldweg wurde von meinem Wohnmobil jede Menge Matsch vom Weg aufgenommen. ;-(

Am Freitag wurde von Oliver und Katja ein Training durchgeführt. Am Vormittag ging es nach einer kurzen Einweisung von Oliver schnell aufs Wasser, um den für den Rursee schönen Wind auszunutzen, dort wurden die einzelnen Boote von Oliver und Katja gecoacht und auf einige Verbesserungen aufmerksam gemacht. Zum Mittag ging es in den Jülicher Segelclub, dort hatte Hermann wie im letzten Jahr ein leckeres Mittagessen vorbereitet. Am Freitagnachmittag wurden dann Kurzwettfahrten durchgeführt. Das Startverfahren wurde auf 2 Minuten geändert, und ein Up and Down Kurs gesegelt. Einmal um die Luvtonne und Leetonne und sofort ins Ziel. Den Teilnehmer machte dieses Format viel Spaß und man konnte dabei noch das ein oder andere Manöver verfeinern oder verbessern.

Am Samstag reisen noch die restlichen Boote an, die dann bis zur Steuermannsbesprechung alle im Wasser waren, denn für Samstag war guter Wind aus vorausgesagt, so dass es schnell auf die Boote ging, um ins Startgebiet zu fahren.

Wettfahrtleiter Henni und sein Team hatten schnell den passenden Kurs abgesteckt. Pünktlich um 14:00 Uhr startete er die erste Dyas Klasse danach die H-Boote und zum Schluss wurden die Kielzugvögel auf die Bahn geschickt. In der ersten Wettfahrt setzen sich schnell 4 Boote an die Spitze, Mani Brändle führte das Feld an, gefolgt von Wolfgang Brüning, Oliver Babik und meine Wenigkeit. So ging es dann auch ins Ziel.

Für die zweite Wettfahrt wurde die Startlinie verlegt, allerdings wurde das Pinend soweit bevorteilt das es nicht möglich war auf Backbordbug über die Linie zu kommen. Hinterher haben wir gerätselt war es Absicht oder nur ein dummer Zufall. Ja egal, wir haben dann fast alle sehr schnell auf Steuerbordbug umgelegt. Wieder setzte sich Mani an Spitze des Feldes und gewann auch diesen Lauf.

Auch zur dritten Wettfahrt ließ sich der Wettfahrtleiter etwas Besonderes einfallen, in dem er das Luvtonne um ca 300 Meter Richtung Ziel verlegt und somit der Kurs kürzer wurde. Das war allerdings von der Startlinie nicht ersichtlich, weil die Luvtonne von dem Berg „Kehrmeter“ verdeckt wurde. Nicht alle Segler haben das bemerkt und sind an der Luvtonne vorbeigesegelt. Darüber freute sich Oliver und Katja, die durch diesen Umstand, in dieser Wettfahrt auf den ersten Platz segeln konnten.

Nach den Wettfahrten gab es im ABC ein sehr umfangreiches leckeres Buffet und im Anschluss wurde der traditionelle Printenweitwurf durchgeführt. Denn alle Teilnehmer bekommen einen Beutel Printen zu geworfen.

Für Sonntag war noch mehr Wind angesagt, allerdings aus einer etwas anderen Richtung. Und so kam es wie man den Rursee auch kennt, der Wind kommt aus allen Richtungen. 

Der Wettfahrtleiter hat versucht einen reellen Kurs auszulegen. Es kam auch zu einem Startversuch der Dyas Klasse. Der Wind drehte jedoch kurze Zeit später um 90 Grad und schlief dabei auch noch ein. Um ca.13:00 Uhr wurde dann die Regatta ohne weitere Wettfahrt beendet und wir konnten uns zum Krahn fahren.

Gewonnen haben dann letztlich Manfred Brändle mit Stefanie Gouverneur, den zweiten Platz belegte Wolfgang Brüning mit Mirco Gantenberg und den dritten Oliver und Katja Babik. 

Vielen Dank an die Wettfahrtleitung, die alles und versucht hat, aber die Winde am Rursee sind manchmal etwas tricki.

Vielen Dank auch an den Club, der wieder eine großartige Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, trotz widriger Umstände. DANKE

Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder.

Martin Vogler
GER39 Danke Schatz …